Tag gegen Lärm

Tag gegen Lärm 2013

Am Tag gegen Lärm 2013 wird unter dem Motto «Lärm macht stumm» der Einfluss auf die sprachliche Kommunikation im öffentlichen Raum thematisiert. Ob im Restaurant, Klassenzimmer oder auf dem Balkon, die verbale Kommunikation wird durch diverse Störfaktoren wie Raumakustik oder Lärm beeinträchtigt. Weil wir unser Gegenüber nicht mehr verstehen oder weil verbaler Austausch gar nicht mehr erst stattfindet.

In sechs Schweizer Städten machen Schauspieler und Pantomimen mit gezielten Interaktionen auf den Tag gegen Lärm aufmerksam.

 

Medienmitteilung

Medienmitteilung EKBL

 

Lärm macht stumm (YouTube / 1'20")

Lärm stört die Kommunikation

Ob im öffentlichen Raum, im Restaurant oder Schulzimmer, Lärm hat einen negativen Einfluss. Die Sprachverständlichkeit wird verschlechtert und zuviel Lärm führt zu Störungen der verbalen Kommunikation und vermindert die Lernfähigkeit.

Wir nutzen die öffentlichen Räume zum Verweilen, zum Essen, für Sport, als Treffpunkt oder zur kulturellen Betätigung. Das Bedürfnis der Bevölkerung auf Kommunikation im Aussenraum ist gross, doch Lärm ist ein regelmässiger Störfaktor für den ungehinderten Sprachfluss.

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Stumme Gesichter

Der öffentliche Raum ist die Lebensader einer Stadt oder eines Dorfs und wird durch die Interaktionen zwischen Menschen wesentlich geprägt. Wird dieser Austausch durch verschiedene Lärmquellen verunmöglicht oder gestört, geht ein grosses Stück an Lebensqualität verloren. Bilder von stummen Menschen an Strassenkreuzungen, öffentlichen Plätzen oder in Strassencafés gehören zum Stadtbild - oftmals ist es schlichtweg zu laut, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Ebenso bleiben mit viel Enthusiasmus geschaffene Begegnungszonen oder Pärke leer, wenn die akustische Umgebung einfach stört. Auch wenn vielerorts Lärmschutzmassnahmen und Verkehrsberuhigungen zu einer Verbesserung der Situation beitragen, lässt die Aussicht, sein Gegenüber anzubrüllen um verstanden zu werden, viele Menschen oft verstummen. Verständigungsprobleme bestehen allerdings nicht nur im öffentlichen Raum, auch Innenräume wie Restaurants oder Schulzimmer sind oftmals zu laut.

Lärmige Restaurants und Schulzimmer

Wir alle kennen das unangenehme Gefühl, wenn der Schallpegel im Restaurant ein entspanntes Gespräch verunmöglicht. Das Zuhören wird zur Qual, das Sprechen zu einem Kraftakt. Neben dem Stimmengewirr summieren sich Hintergrundmusik, Gläserklirren oder das Zischen der Kaffeemaschine zu einem unablässigen Störgeräusch. Schuld an diesem Misstand ist oft die Raumakustik, die bei der Planung und Einrichtung von Innenräumen oftmals vernachlässigt wird. Ein Thema, das auch in vielen Schulzimmern nicht optimal gelöst ist. Grundsätzlich gilt: Je glatter ein Material ist, desto länger dauert die Nachhallzeit. In lauten Räumen lässt sich dies durch die Verwendung von Textilien wie Vorhänge, Teppiche und durch Bilder, Pflanzen oder schallschluckenden Dämmplatten verbessern.

Reaktionen auf zuviel Lärm

Den negativen Auswirkungen des Lärms auf die sprachliche Kommunikation wird unterschiedlich begegnet. Die einen versuchen konzentrierter zuzuhören, andere beginnen lauter zu sprechen. Besseres Zuhören verlangt allerdings erhöhte Aufmerksamkeit. Dadurch werden in der Regel die Möglichkeiten zur gleichzeitigen Bewältigung anderer Aufgaben eingeschränkt. Im Schulzimmer etwa führen solche Voraussetzungen zu Konzentrationsstörungen und einer gereizten Stimmung bei Schülern und Lehrern. Im Restaurant bleiben oft nur zwei Auswege: Flucht in ein ruhigeres Lokal oder weniger reden und dafür mehr konusmieren. Es ist kein Geheimnis, dass in vielen Restaurants und Bars der Lärmpegel bewusst hoch gehalten wird, um damit den Getränke-Umsatz anzukurbeln.

Leidtragende sind insbesondere Kinder und Hörbehinderte

Die direkte Auswirkung von Lärm auf die Kommunikation besteht darin, dass das Sprachsignal durch den Lärm verfälscht wird. Der Hörer kann damit die verbale Botschaft nicht mehr korrekt entschlüsseln. Er ist entweder darauf angewiesen, die fehlenden Inhalte aus dem Kontext zu erschliessen oder darauf, dass der Sprecher seinen Sprechpegel anhebt. Für Kinder wird die Verfälschung der Spache und die Unterbrechung der Kommunikation (Verkehrslärm etc.) zum Problem, weil sie noch über einen kleinen Wortschatz und ein beschränktes akustisches Gedächtnis verfügen. Deshalb ist es für Kinder schwierig, die verpassten Inhalte in den richtigen Kontext zu stellen. Bei einer chronischen Lärmbelastung können sich daraus negative Konsequenzen für die kindliche Sprachentwicklung ergeben. Zusätzlich benachteiligt sind auch Personen mit leichten und mittelgradigen Hörstörungen. Es ist nicht verwunderlich, dass unter Lärmeinfluss viele Hörgerätebenutzer nur eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten haben und sich resigniert aus dem öffentlichen Leben zurückziehen.

Aktivitäten und Veranstaltungen 2013


Melden Sie ihre Aktivitäten und Veranstaltungen am Tag gegen Lärm an nad@laerm.ch. Aktivitäten zum Tag gegen Lärm werden in Kürze hier publiziert.

Bern, Chur, Lausanne, Ascona, Luzern, Zürich: Pantomime

Am Tag gegen Lärm 2013 wird unter dem Motto "Lärm macht stumm" die Sprachverständlichkeit im öffentlichen Raum thematisiert. In verschiedenen Schweizer Städten machen Schauspieler und Pantomimen mit gezielten Interaktionen auf den Tag gegen Lärm aufmerksam. Das diesjährige Motto wird von den Pantomimen als Vorlage für eine Performance verwendet, die am Mittwoch, 24. April 2013 von 12 bis 14 Uhr an folgenden Orten gezeigt wird:

 

Bern
Bärenplatz


Performance mit Selma Roth, Selina Senti

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Chur
Bahnhofstrasse


Performance mit Riet Duri

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Lausanne
Place St. Francois


Performance mit Samuel Sommer

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Ascona
Post


Performance mit Andreas Manz, Bernard Stöckli

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Luzern
Bahnhofplatz


Performance mit Rachel Röthlin, Gabriela Renggli

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Zürich
Pestalozzianlage


Performance mit Linaz

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Kanton Aargau

Zum Tag gegen Lärm 2012 lancierte der Kanton Aargau einen Fotowettbewerb. Konkret wurden Fotos persönlicher Orte der Ruhe im Kanton Aargau oder eben «Ruhe-Inseln» gesucht.
Eine Fachjury prämierte die sechs schönsten Bilder, die am «Tag gegen Lärm» auf der Internetseite des Kantons Aargau aufgeschaltet wurden.

Alle eingesandten Bilder können auf flickr betrachtet werden.

Kontakt:

Kanton Aargau
Abteilung für Umwelt
Kompetenzzentrum Lärm
www.ag.ch

Links

Kanton Aargau: Tag gegen Lärm 2012
Ruheinseln - Album auf flickr.com

Kanton Luzern

Ausstellung Ruhe-Insel

Mittwoch, 25. April 2012, 9 bis 17 Uhr
Pilatusstrasse, Luzern

Das Ausstellungstool mit interaktiven Installationen soll die Besucherinnen und Besucher für die Verlärmung unserer Umwelt sensibilisieren.

Kontakt:

Kanton Luzern
Hansruedi Arnet
Fachleiter Kommunikation
Umwelt und Energie (uwe)
Libellenrain 15
Postfach 3439
6002 Luzern
www.uwe.lu.ch

Kanton Bern

Aktion von mountain wilderness schweiz

Mittwoch, 25. April, 13 bis 18 Uhr
Biel, Bahnhofplatz

Mit einer frechen Aktion macht mountain wilderness insbesondere auf den Motorenlärm in den Bergen aufmerksam, der aufgrund von Spass-Freizeitzwecken wie Heliski, Motorschlitten-, Quad- und ATV-Fahrten entsteht. Dazu werden Flyer und Schöggeli verteilt mit dem Inhalt «I love Silence! – Lärm stört, stresst, schadet!».

Kontakt:

Patrick Jaeger
mountain wilderness schweiz suisse svizzera svizra
Schwarzenburgstrasse 11
3000 Bern
www.mountainwilderness.ch

Kanton Basel-Stadt

Klangspaziergänge durch Basel

Mittwoch, 25. April, Sonntag, 29. April
Schifflände, Basel

Das Amt für Umwelt und Energie lädt Sie zu einem Klangspaziergang durch die Basler Altstadt ein! Klangkünstler und Musiker Andres Bosshard wird Ihnen den 'Sound of Silence' eröffnen. Hören Sie, was Basel zu bieten hat und spazieren Sie gratis mit.

Kontakt:

Peter Mohler
Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt
Amt für Umwelt und Energie
Abteilung Lärmschutz
Hochbergerstrasse 158
4019 Basel
www.aue.bs.ch/laerm/stadt-hoeren

Canton de Genève

Information en vue de la Journée internationale contre le bruit

Dans le cas où vous souhaiteriez préparer un sujet en lien avec cette thématique en vue de la Journée internationale contre le bruit, c'est avec plaisir que le service de protection contre le bruit et les rayonnements non ionisants (SPBR) se tient à votre disposition pour :

  • vous présenter les enjeux en lien avec l'assainissement du bruit routier dans notre canton;
  • vous en dire plus sur les caractéristiques des revêtements phonoabsorbants posés à Genève;
  • vous présenter sur le terrain, mesures à l'appui, les qualités phoniques de ces nouveaux matériaux.

    Vous êtes donc cordialement invités à prendre contact avec le service de protection contre le bruit et les rayonnements non ionisants pour l'organisation, à votre convenance d'ici le 25 avril prochain, d'une présentation sur ce sujet.
Kontakt:

M. Philippe Royer
Directeur du service de protection contre le bruit et le rayonnement non ionisant
tél. +41 (22) 388 80 41

Kanton Zürich

Richterswil: IG Dorfkern

Flyer zum Tag Gegen Lärm 2013, Teil 1

Flyer zum Tag Gegen Lärm 2013, Teil 2

Display-Kampagne 2012

20. März - 2. Mai
Schaffhauserstrasse, Zürich

Der Strassenlärm ist immer noch das Lärmproblem Nummer 1 im Kanton. Damit er in den schalloptimierten Cockpits nicht vergessen geht, soll er visuell in gebührliche Erinnerung gerufen werden.

Kontakt:

Baudirektion Kanton Zürich
Tiefbauamt / Fachstelle Lärmschutz
Walcheplatz 2
Postfach
8090 Zürich
Tel +41 43 259 55 11
www.laerm.zh.ch

Links zum Thema "Lärm macht stumm"


Lärm- und Klangbewusstsein

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FAZ: Warum tun wir das uns an?
"Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich bekämpfen müssen wie die Cholera und die Pest - das hat einst Robert Koch gesagt." Lucia Schmidt stellt in ihrem Artikel fest, dass wir bereits mitten drin sind "in dieser Schlacht". Im Gegensatz zu Themen wie Recycling oder Klimaschutz fehle aber ein Bewusstsein für die Lärm-Problematik. "Wir brauchen ein Lärmbewusstsein", fordert sie.
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BR: Sounddesign für die Stadt
"Es wird immer suggeriert, die Stadt ist zu laut. Man muss sie einfach stiller gestalten und dann ist alles gut. Das ist natürlich nicht der Fall. Denn je nachdem, was man von einem einzelnen Ort erwartet, sollte er eher still sein oder dann lebendig." - Artikel und Radiobeitrag zur akustischen Wahrnehmung und Gestaltung im städtischen Raum.
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klangschreiber.de: Vom Büro bis zum Rathausplatz - Zur akustischen Gestaltung von Räumen
"Da ist ein Klang; zwischen meinen Handballen im Moment des Klatschens, aber ebenso im Raum, in den Ecken, die ihn zurückwerfen zu einer Klangquelle. Dieses akustische Ereignis beinhaltet eine Situation, in welcher Klang und Raum korrespondieren." - Artikel zur akustischen Wahrhnehmung und Gestaltung von Arbeits- und Unterrichtsräumen.


(Sprach-)verständlichkeit verbessern

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virtuallyaudio.ch: Sprachverständlichkeit
Dieser Artikel behandelt Einflüsse wie Raumakustik, Lautstärke und Bandbreite auf die Sprachverständlichkeit und erläutert Methoden ihrer objektiven Beurteilung.
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ETH Zürich: Akustische Gestaltung von Unterrichtsräumen
Links und Publikationen zur akustischen Gestaltung von Unterrichtsräumen. Auswirkung von Lärm, Nachhall und Reflexionen auf die Sprachverständlichkeit. Gestalterische Massnahmen zur Optimierung von Nachhall und Reflexionen. Als Einstieg sei insbesondere Raumakustik von Unterrichtsräumen und Sporthallen empfohlen.