Tag gegen Lärm

Lärm kostet viel...

Lärm kostet nicht nur Nerven, Lärm kostet auch Geld: indirekt in Form von Gesundheitskosten und Mieteinbussen, direkt als Kosten für Lärmbekämpfungsmassnahmen. Der Strassen- und Schienenverkehr sind die Hauptverursacher des Lärms. Die indirekten, also die externen Lärmkosten des Strassen- und Schienenverkehrs in der Schweiz belaufen sich jährlich auf knapp eine Milliarde Franken. Für Lärmsanierungen werden hingegen nur rund 160 Millionen Franken pro Jahr aufgewendet. Diese werden hauptsächlich für Lärmschutzwände oder den Einbau von Schallschutzfenstern eingesetzt.

Medienmitteilung

Medienmitteilung EKBL

Studien haben gezeigt, dass Lautstärken ab rund 60 Dezibel tagsüber und ab 50 Dezibel nachts vom grössten Teil der Bevölkerung als störend und somit als Lärm empfunden werden. Das Lärmempfinden hängt aber auch von der persönlichen Wahrnehmung ab. Nicht alle Menschen empfinden denselben Lärm als gleich störend. Auch die Art des Lärms, die Tageszeit und der vorherrschende Hintergrundlärm spielen eine wichtige Rolle. Lärm stört aber nicht nur, er verursacht auch volkswirtschaftliche Kosten. So kann Lärm beispielsweise den Wert von Immobilien reduzieren und es entstehen Kosten für die Behandlung von lärmbedingten Gesundheitsschäden. Es entstehen externe Kosten. Als externe Kosten wird jener Teil der Kosten bezeichnet, der nicht von den Verursachenden, sondern von Dritten – respektive der Allgemeinheit – getragen wird.

Die Lärmbelastung wird durch die Verkehrsteilnehmenden verursacht, belastet aber die Anwohnerinnen und Anwohner. Die externen Lärmkosten des Strassen- und Schienenverkehrs werden auf 998 Millionen Franken pro Jahr geschätzt, das entspricht zirka 140 Franken pro Kopf. Davon entfallen knapp 90 Prozent auf Wertverluste von Liegenschaften und rund 10 Prozent auf Kosten im Gesundheitswesen. Nicht berücksichtigt in diesen Zahlen sind die externen Kosten des Flugverkehrs, die Lärmfluchtkosten – Wohnen und Freizeit im Grünen – sowie die geringere Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz und in der Schule wegen Konzentrationsschwierigkeiten.

Laute Wohnungen sind weniger attraktiv

haus Lärm als Wertvernichter von Immobilien wurde erst mit der Fluglärmproblematik zu einem viel beachteten Thema. Dabei wohnen in der Schweiz Hunderttausende von Menschen an lärmigen Verkehrswegen. Diese Immobilien verlieren durch den Lärm an Wert. Belärmte Wohnungen werden weniger nachgefragt als vergleichbare Wohnungen in ruhigeren Gebieten. Diese Mindernachfrage schlägt sich in einem tieferen Mietpreis nieder. Gemäss unterschiedlichen Schätzungen nimmt der Wert einer Wohnung pro Dezibel Lärmsteigerung ein bis eineinhalb Prozent ab. Besonders betroffen sind Drei- und Einzimmerwohnungen.

Grössere Wohnungen mit vier und mehr Zimmern liegen meistens in ruhigeren Wohngegenden. Die Mietzinsausfälle durch den Strassenverkehr belaufen sich jährlich auf 770 Millionen Franken. Der Schienenverkehr verursacht Ausfälle von rund 100 Millionen Franken – also rund siebenmal weniger als der Strassenverkehr. Gesamthaft ist der Verkehrslärm von Schiene und Strasse für Mietzinsausfälle von 874 Millionen Schweizer Franken verantwortlich. Kosten für Schallschutzmassnahmen sind darin nicht enthalten.

Lärm verstärkt auch soziale Probleme. An stark lärmbelasteten Verkehrslagen wohnen häufig zahlungsschwache Menschen: Betagte, Randständige, Alleinerziehende, ausländische Familien. Da die Eigentümer der Liegenschaften weniger Mietzinseinnahmen wegen der lärmigen Lage erzielen, werden solche Liegenschaften oftmals schlecht bewirtschaftet – es werden keine Investitionen getätigt. Eine soziale Entmischung ist die Folge. Wer es sich leisten kann, zügelt in ein ruhigeres Wohnquartier.

Zweifelsfrei gibt es auch an lärmigen Wohnlagen teuren Wohnraum. Hier wurde dann jedoch viel in Lärmschutzmassnahmen investiert (Lüftung, spezielle Verglasung etc.). Gleichzeitig überwiegen an diesen Lagen andere Standortfaktoren, die es attraktiv machen, dort zu wohnen. Eine Studie des BAFU hat gezeigt, dass Mieterinnen und Mieter in Zürich bereit wären, monatlich rund 240 Franken mehr Miete für eine Wohnung mit schwacher Lärmbelastung anstelle der jetzigen stark lärmbelasteten Wohnsituation zu bezahlen.

Steigende Gesundheitskosten

rakete Nicht zu unterschätzen sind die Folgen der Lärmbelastung für die Gesundheit und die Lebensqualität. Lärm wird meist mit Hörschäden in Verbindung gebracht. Dabei hat Lärm auch bereits bei deutlich geringeren Lautstärken Auswirkungen auf die Gesundheit. Jedes Mal, wenn der Körper einem störenden Geräusch ausgesetzt ist, kommt es zur Ausschüttung von Stresshormonen. Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, die Atemfrequenz nimmt zu. Wer ständig unter Lärm leidet, wird mit der Zeit krank, denn der Körper steht unter Dauerstress. Hörschäden, Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlafstörungen sind die Folge. Auch Konzentrationsstörungen und Stimmungsveränderungen – Depression oder Aggression – können durch Lärm ausgelöst werden. Eine Gewöhnung des Körpers an Lärm gibt es nicht.

Die Lärmkosten für durch Bluthochdruck bedingte Krankheiten und für Herzinfarkt sind bekannt. Die mangelnde Ruhe schlägt pro Jahr mit 124 Millionen Franken zu Buche. Diese Kosten setzen sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen:

  • Medizinische Behandlungskosten
  • Administrativkosten von Personenversicherungen
  • Produktionsausfall: Patienten können vorübergehend oder dauerhaft ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen.
  • Vermeidungskosten: Kosten für Massnahmen, um Gesundheitsschäden vorzubeugen wie Freizeitaufenthalten in ruhigen Gebieten, Wechsel des Wohnortes usw.
  • Immaterielle Kosten: Verlust an Wohlbefinden, Schmerz und Leid der Patienten und ihrer Angehörigen.

Die grosse Mehrheit der Kosten – 95 Prozent – entfallen auf die immateriellen Kosten (Schmerz und Leid). Zu den Hörschäden, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und psychischen Störungen liegen hingegen keine gesicherten Zahlen vor.

Faktenblatt über die Kosten von Lärm, Bundesamt für Umwelt BAFU:

Lärm kostet viel...

 

Gewinneinbussen im Tourismus

tourismus Lärm vermindert die Lebensqualität. In der Freizeit und in den Ferien streben wir alle eine verbesserte Lebensqualität an, um uns vom Alltag zu erholen. Folglich werden lärmige Gebiete für Freizeit und Ferien gemieden. Dies wiederum führt zu Umsatzausfällen im Tourismus, verminderter Nutzung von Naherholungsgebieten und Lärmfluchtkosten. Es gibt bis heute keine Studien, welche die externen Lärmkosten für Tourismus und Freizeit in der Schweiz berechnen. Abschätzungen zeigen jedoch, dass diese Kosten bis zu 100 Millionen Franken jährlich betragen könnten.

Die Lärmsanierung der Strassen und Eisenbahnen schreitet voran

Seit der Einführung des Umweltschutzgesetztes (1985) wurde bereits 1 Milliarde Franken in die Lärmsanierung von Strassen investiert. Drei Viertel davon entfielen auf Nationalstrassen, ein Viertel auf Haupt- und übrige Strassen. Bisher wurde der grösste Teil der Finanzen dafür verwendet, die Ausbreitung des Lärms zu verhindern. Es wurden hauptsächlich Lärmschutzwände gebaut und Strassen überdacht. Die restlichen Mittel wurden für Ersatzmassnahmen an Gebäuden wie beispielsweise Schallschutzfenster eingesetzt. Bis heute wurde rund ein Viertel der Schweizer Strasse lärmsaniert.

Dank den Volksentscheiden zur Modernisierung der Bahn und zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs vom Herbst 1998 konnte die Lärmsanierung der Eisenbahn in Angriff genommen werden. Insgesamt stehen rund 1,8 Milliarden Franken zur Verfügung. Verbessertes Rollmaterial, Lärmschutzwände und Schallschutzfenster sollen bis 2015 rund 260'000 Personen von übermässigem Eisenbahnlärm befreien. Bis heute kostete die Lärmsanierung der Bahn rund 1 Milliarde Franken.

Veranstaltungen 2008


Kanton Aargau

Medienanlass, 10 bis 11 Uhr im Buchenhof, Entfelderstrasse 22, 5001 Aarau

Vortrag der Fachstelle Lärm zu direkten und indirekten Kosten des Verkehrslärms:
  • Sanierungsmöglichkeiten Schiene, Rollmaterial LEILA
  • Stand der Strassenlärmsanierung in der Schweiz, im Kanton Aargau und in Aarau
  • Sanierungskosten (direkte Kosten) aufgeteilt in Schienen- und Strassenlärm
  • Mietzinsausfälle, Wertverminderung von Immobilien (indirekte Kosten)

Ausstellung von verschiedenen Typen und Materialien von Strassenbelägen, Lärmschutzwänden, Schallschutzfenster, Verglasungsqualitäten, Schalldämmlüfter

Kanton Basel Stadt

Standaktion auf dem Barfüsserplatz von 10.00 bis 16.00 Uhr

Das Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt informiert über den Lärm im Allgemeinen und über die externen Kosten von Lärm.¨

Flyer: Lärm kostet

Ein überdimensionales Leiterlispiel animiert die Passantinnen und Passanten zum Mitspielen.

Unter www.aue.bs.ch kann das Leiterlispiel auch online gespielt werden.

Canton de Neuchâtel

Le service de la protection de l'environnement profite de la journée internationale contre le bruit du 16 avril pour sensibiliser, par l'intermédiaire des médias, la population aux risques potentiels encourrus par l'ouïe durant ses activités liées aux loisirs.
Il a préparé un dossier (cumul, ampleur du problème, situation en Suisse, calcul du risque, conseils, etc.), recherché des témoins, fournit des documents audios de perte auditive, proposé des médecins ORL pour des micros ouverts. La démarche a été appuyée par le service de la santé publique.

A cette occasion, une nouvelle page web présentera également les différents risques pour l'ouïe, un test auditif, un simulateur de perte auditive, un témoignage et offrira la possibilité de déterminer si votre ouïe est en danger : www.ne.ch/environnement

Canton de Genève

Bruit qui court, bruit qui coûte …Rallye des sons’ations avec des ateliers sons’ationnels

9h30 à 12h et de 14h à 16h30 (Participation gratuite)

Pour la quatrième année consécutive, le canton de Genève participe à la journée Decrescendo – journée internationale contre le bruit. Afin d'aborder ce sujet qui constitue une préoccupation importante pour de nombreux Genevois, l'Etat de Genève met l'accent cette année sur les sensations auditives dans le contexte de lutte contre le bruit. En effet, Decrescendo 2008 se présente sous la forme d'un rallye avec différentes animations inédites qui permettent aux participants de mieux comprendre le bruit et ses impacts, tout en s'amusant!
Participez au rallye des sons'ations avec des ateliers sons'ationnels à ne pas manquer :

  • Et si je ne m’entendais plus?
  • A la limite du bruit
  • Emporté par la foule
  • Le boom du bruit!

Service cantonal de protection contre le bruit et les rayonnements non ionisants, Avenue Ste-Clotilde 23, renseigenments et inscriptions 022 327 47 11

Flyer: Bruit de la fête

Cantone Ticino

asmissione radiofonicha «millevoci: il rumore costa molto…» in onda dalle ore 11.00 alle ore 12.00 alla RTSI Rete 1, con vari esperti in studio

Kanton Zürich

Lärmdisplay-Kampagne 2008
Der spezielle Beitrag der Fachstelle zur Bekämpfung des Lärms an der Quelle seiner Entstehung startet dieses Jahr am Tag gegen Lärm in Dietikon.

Lärmdisplay

Canton de Fribourg / Kanton Freiburg

Actions de sensibilisation dans le canton de Fribourg

A l'occasion de la 13e journée internationale contre le bruit qui aura lieu le 16 avril 2008, le canton de Fribourg organisera des actions dans plusieurs clubs et salles de concerts. Ces actions ont pour objectif de sensibiliser les jeunes à la problématique du bruit et de ses effets sur l'appareil auditif.

Les jeunes consacrent une grande partie de leurs loisirs à écouter de la musique (lecteur MP3, concerts, soirées techno, discothèques…). Vu les conséquences des surcharges auditives répétées sur l'ouïe, le Service de l'environnement a décidé d'organiser des actions de prévention dès le 18 avril 2008, avec le soutien du Service du médecin cantonal et en collaboration avec le Bad Bonn, Fri-Son, Ebullition, Globull ainsi que le Nouveau Monde.

Programme des actions

Des sonomètres avec écran, qui indiquent les intensités sonores, seront disposés dans les clubs et salles de concerts. Les spectateurs recevront une documentation explicative, avec notamment des données sur l'exposition tolérable par jour. Cette documentation a été réalisée par le Service de l'environnement d'après un concept du Centre d'information et de documentation sur le bruit (France).

Sensibilisierungsaktionen im Kanton Freiburg

Anlässlich der Durchführung des 13. Internationalen Lärmschutztages am 16. April 2008 führt der Kanton Freiburg in mehreren Konzertklubs und –sälen Aktionen durch, welche junge Leute bezüglich der Lärm­problematik und der Auswirkungen von Lärm auf das Gehör sensibilisieren sollen.

Junge Leute konsumieren während eines grossen Teils ihrer Freizeit Musik (MP3-Player, Konzerte, Technoveran­staltun­gen, Discos, …). Angesichts der negativen Folgen auf das Gehör, welche durch wiederholte Exposition bei überhöhten Schallpegeln entstehen können, organisiert das Amt für Umwelt – mit Unterstützung des Kantonsarztamtes und in Zusammenarbeit mit Bad Bonn, Fri-Son, Ebullition, Globull sowie Nouveau Monde - Vorsorgeaktionen, welche ab dem kommenden 18. April stattfinden.

Aktionsprogramm

In den verschiedenen Konzertklubs und –sälen werden mit Bildschirmen ausgerüstete Lärmmessgeräte aufgestellt, welche die gemessenen Schallintensitäten anzeigen. Den Besuchern wird eine erläuternde Dokumentation in Form eines Schiebers abgegeben, welcher namentlich Angaben über die maximale tägliche Schallexposition enthält, die unter dem Gesundheitsaspekt noch tolerierbar ist. Dieser Schieber wurde durch das Amt für Umwelt erarbeitet, welches sich namentlich auf ein Konzept des Centre d'information et de documentation sur le bruit (Frankreich) stützte.

 

Ocean Care

Medienmitteilung zur Unterwasserlärmthematik und deren Auswirkungen auf die Marine Unterwelt

OceanCare engagiert sich seit 1989 dafür, dass sich die Lebensbedingungen für Wale, Delphine und Robben verbessern. Die Gefahren, denen die Meeressäuger ausgesetzt sind, nehmen massiv zu. Die Ozeane, Lebensraum einer Vielzahl faszinierender Tiere und Pflanzen, sind in Gefahr: Jagd, Überfischung, Lärm und Umweltzerstörung bedrohen die Zukunft der Tiere – und auch unsere. Mit Forschungsprojekten, Petitionen, Umweltbildungs- und Informationskampagnen und politischem Engagement verschafft sich OceanCare Gehör und bringt Veränderungen in Gang.

Oceancare

pro audito schweiz


Telefon-Hörcheck unter 0900 400 555

Mittels eines einfachen Telefonanrufes ist es möglich, diskret und praktisch kostenlos innerhalb nur weniger Minuten eine Angabe über den Zustand des eigenen Gehörs zu erhalten.

Flyer: Testen Sie Ihr Gehör