Lärm & Ruhe

Lärm macht krank

Auch wenn wir uns am Strassenrand keinen Gehörschaden zuziehen, so sind die gesundheitlichen Auswirkungen akuter oder andauernder Lärmbelastung doch gravierend.

Lärmalarm: Wieso schliessen wir nicht einfach die Ohren?

Mit ein Grund dafür ist das tief im menschlichen Wesen verwurzelte Fluchtverhalten. Man kann sich das sehr gut vorstellen, wenn man sich in die Situation unserer höhlenbewohnenden Vorfahren zurück versetzt. Damals war jedes laute Geräusch ein Alarmzeichen, ein Zeichen der Bedrohung, insbesondere in der Nacht. Dies ist vermutlich auch der Grund, wieso wir – im Gegensatz zu den Augen – unsere Ohren nicht verschliessen können.

Lärmstress: Wie reagiert unser Körper auf Lärm?

Noch heute reagiert unser Organismus auf vorbeipreschende Autos und lärmende Lastwagen mit der Ausschüttung von Angriffs-, Flucht- und Stresshormonen (Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol). Diese erhöhen die Wachsamkeit, lassen den Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen - umsonst, denn wir brauchen weder zu kämpfen noch zu flüchten.

Lärm nimmt keine Rücksicht darauf, ob jemand ihn wahrnehmen will oder nicht. Wer trotz Lärm konzentriert arbeiten oder durchschlafen will, muss lernen, welche Schallereignisse von Bedeutung sind (leises Piepsen des Weckers) und welche nicht (vorbeidonnernder Lastwagen). In einer lärmigen Umwelt wird dies schnell zu einer energieaufwändigen Filterleistung, die dem menschlichen Unterbewusstsein kaum eine Atempause gönnt.

Video: Lärm macht krank

Lärmkrankheit: Inwiefern beeinträchtigt uns Lärm?

Lärm am Tag lenkt ab und schwächt die Konzentration. Lärm in der Nacht lässt nicht einschlafen, weckt auf oder verwandelt den tiefen in einen leichten Schlaf. Die lebensnotwendigen Erholungsphasen werden beeinträchtigt. Die Folgen davon sind chronische Ermüdung und erhöhte Reizbarkeit, Abnahme der Leistungsfähigkeit. Lärm kann ganz schön an die Nerven gehen!
Und entgegen allen Hoffnungen und der landläufigen Meinung kann man sich nicht daran gewöhnen, allenfalls kann man ihn verdrängen (mit anderen Worten: "die kumulierten Folgen auf später verschieben...")

Das ganze Bouquet lärmiger Folgen, fein säuberlich zusammengestellt:

Auswirkungen von Lärm (BAFU)