Lärmsorgen

Lärmbekämpfung

Strategien

Dem stetig zunehmenden Lärm ist mit "traditionellen" technischen und baulichen Massnahmen nicht beizukommen. Es braucht Einsichten und Entscheide auf planerischer und politischer Ebene.

Das Ziel ist nicht, mehr und optimale Lärmschutzwände zu bauen, sondern weniger oder wenigstens nicht noch mehr Lärm zu erzeugen.

Lärmsensibilisierung der Lärmverursachenden

Das Wissen um die Störwirkung, die gesundheitlichen Auswirkungen und die volkswirtschaftlichen Kosten des Lärms sind Voraussetzung für ein lärmarmes Handeln. Neben jedem persönlichen Beitrag sind die künftigen Massnahmen und Konzepte auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene von übergeordneter Bedeutung - auch im Wortsinn.

Wird besser vorgesorgt, muss weniger saniert werden

Natürlich sind die bestehenden Lärmprobleme zu beheben. Lagen mit Grenzwertüberschreitungen sind zu sanieren. Der Vermeidung neuer Lärmprobleme mit vorsorglichen Massnahmen ist aber vermehrte Aufmerksamkeit einzuräumen. Wo immer möglich, ist eine Verlagerung der Mobilität auf den öffentlichen Verkehr gekoppelt mit Velo- und Fussverkehr anzuvisieren. Auch die weitere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ist von zentraler Bedeutung. Verkehrsabgaben, welche das Gewicht und die Leistung anstatt den Hubraum besteuern, bringen verbesserte Kostenwahrheit.


Quellenlärmbekämpfung

Das Umweltschutzgesetz und die Lärmschutzverordnung gehen vom Verursacherprinzip aus. Priorität haben Massnahmen an der Quelle, vor technischen Massnahmen auf dem Ausbreitungsweg und an den Gebäuden. Hinzu kommt, dass dem technischen Lärmschutz akustische, bauliche und ästhetische Grenzen gesetzt sind.

Das Übel an der Wurzel packen: Display-Kampagne zur Quellenlärmbekämpfung im Strassenverkehr.

Wird weniger Lärm produziert, wird Lärm weniger zum Problem.

Quellenlärmbekämpfung beim Strassenlärm heisst neben dem Einbau lärmarmer Beläge und Geschwindigkeitsreduktionen auch...

  • Propagieren lärmarmer Fahrzeuge und Reifen, Forschung und Weiterbildung in allen Bereichen des Lärms,
  • Beiträge in Schule und anderen Bildungsmedien,
  • Kampagnenarbeit,
  • Vorträge und Interviews,
  • Verfassen und Verbreiten von Publikationen,
  • Bereitstellen und laufendes Erweitern und Aktualisieren von Informationen im Internet,

alles unter Berücksichtigung der breit gefächerten Voraussetzungen und Erwartungen der heterogenen Schar der Akteure.


Massnahmen gegen Strassenlärm

Strassenlärm ist vorab ein Innerortsproblem. Im Dorfkern sind Wände nur selten möglich. Schallschutzfenster sind Notlösungen.

Wer den Motor abgestellt lässt und den Körper benutzt, tut Gutes für sich und die anderen.

Hochleistungsstrassen und Geschwindigkeitsreduktionen

Um die Durchgangsstrassen innerorts zu entlasten, wird - wo immer möglich - der Verkehr auf das Hochleistungsstrassen-Netz gelenkt.

Flankierend werden die Ortsdurchfahrten so gestaltet, dass der motorisierte Verkehr langsam, aber stetig fliesst und die Strasse auch den anderen Verkehrsteilnehmenden gefahrlos zur Verfügung steht. Geschwindigkeitsreduktionen und lärmarme Beläge sind weitere Massnahmen.

Eine Aufgabe für alle

Lärmbekämpfung ist auch eine Aufgabe für alle, die nicht auf ein Motorfahrzeug verzichten können oder wollen. Durch einen gezielten und geplanten Einsatz lassen sich die gefahrenen und gelärmten Kilometer verringern. Mit einer niedertourigen Fahrweise, leisen Fahrzeugen und geräuscharmen Reifen kann der Lärm fast halbiert werden.